Springe zu Hauptinhalt

Springe zu Hauptmenü

Henryk Richter

Piko BR130

LED Wendezugbeleuchtung

Anzeigeoptionen
You are here: Startseite » Modellbahn » Piko BR130 

Vorgeschichte

Ludmilla mit ihrer kleinen Berliner Schwester

Ich hatte kürzlich eine BR130 aus DDR-Zeiten bei einem Hamburger Modellbahnspezialisten erstanden. Die Eigenschaften der Piko-Modelle sind ja an und für sich bekannt. In diesem Fall jedoch hat es mich fast umgehauen. Das Modell war in einem erbärmlichen Zustand. Die fehlende Abdeckung der Leuchten und den Bruch im Dach konnte man in den Artikelbildern sehen. Unter der Haube jedoch verbargen sich noch einige Überraschungen. Der Motor hatte derart schlechten Kontakt, dass nicht nur er laut kreischend sichtbare Funken produzierte, sondern der Entstörkondensator gleich mit. Ich hätte vorher Schwierigkeiten gehabt, an eine solche Möglichkeit zu glauben. Natürlich geht der induktive Rückschlag von Bürstenmotoren auf ein mehrfaches der Versorgungsspannung aber dass selbst der hierfür dimensionierte Kondensator die Waffen streckt, ist mir noch nicht untergekommen. Hatte ich schon das fehlende Achslager erwähnt? Ach was, genug gejammert. Das beschädigte Gehäuse rechtfertigt hier durchaus auch spanende Arbeiten. Als erstes habe ich den Motor herausgeworfen, Fahrwerk und Getriebe auf Vordermann gebracht und gleich noch das zweite Drehgestell motorisiert. Mit neuen Haftreifen und gesäuberten Stromabnehmern läuft die Ludmilla zwar gewohnt laut aber spurtreu und kraftvoll.

Die zweite Aktion ging in Richtung Beleuchtung. Ich habe mir Spitzenbeleuchtung vorgenommen und auf Wendezugbeleuchtung umgebaut, was im Folgenden vorgestellt wird.

LED-Stirnbeleuchtung mit Wendezugfunktion

in der BR130 verwendete LEDs (linke bereits "geköpft")

Nach meinem Kenntnisstand ist die Ludmilla bei der DR nie wirklich für Wendezüge ausgerüstet worden, aber das soll hier nicht weiter stören. Die Rückleuchten lagen bei der Lok nur als Dummies vor und wurden mit einem 2mm-Bohrer aufgebohrt. Um die störenden Löcher wieder zu stopfen, klebte ich die Köpfe von bedrahteten Mini-LEDs  ein. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl kann man die Köpfe von 1.8mm LEDs sauber abtrennen und vorsichtig einkleben. Man findet aber auch hin und wieder LED-Größen zwischen den genannten 1.8mm und den deutlich größeren Tower LEDs.

Für die roten LEDs muss an den Außenrändern der Lampenhalterungen jeweils ein Ausschnitt vorgesehen werden. Für den Vorwiderstand der bei mir in Reihe geschalteten LEDs ist bei Verwendung von Metallschichtwiderständern mit 1/4 W Belastbarkeit genug Platz unten in der Lampenhalterung. Den zweiten Draht des Widerstandes habe ich direkt über ein 1mm-Loch nach außen geführt, wo er direkten Kontakt mit dem Rahmenblech bekommt. Da eine Digitalisierung für absehbare Zeit nicht für mich auf dem Plan steht, ist das Paar der weißen LEDs bei mir antiparallel zu den roten geschaltet. Im Bild sind noch Widerstände mit 820 Ohm zu sehen. Da mir nach ersten Tests das Licht zu grell war, habe ich inzwischen einen zweiten 820 Ohm-Widerstand zwischengeschaltet.

Wichtig ist es, die roten LEDs nach innen optisch zu isolieren. Damit wird verhindert, dass das rote Licht auf die Spitzenbeleuchtung überstrahlt. Ich habe dafür einen kleinen schwarzen Plastikstreifen an die Innenseite der roten LEDs geklebt.

Zur Reduktion der Lichtverluste im Gehäuse liegt hinter den weißen LEDs ein Reflektor aus alufarbenem Isolierband, auf eine vorher eingepasste Schablone aus Papier geklebt.

Beim Zusammenbau ist zu prüfen, ob noch Licht an der Unterseite des Lichtmoduls herauskommt. Bei mir war dies an einer Seite der Fall. Meine Lösung: Platz zwischen Abdeckblech und Plastik mit Epoxidharz aufgefüllt und hinterher schwarz lackiert.

eingepasste und verlötete LEDs vor dem Verkleben
mit Abdeckung
aufgefüllte Löcher für Rückwärtsbeleuchtung, eingepasster Reflektor
Halterung für Gewichte

Befestigung Ballast

Das Entfernen des Ballasts aus der 130 erfolgt durch seitliches Auseinanderbiegen des Gehäuses. Wer zu stark an dem in der Mitte der Lok gelegenen Behälter zieht, bricht eine oder beide Haltenasen ab. Ersteres betraf die hier in Arbeit befindliche Lok. Für eine dauerhafte Lösung sind die beiden ungenutzten Schraublöcher unter dem Dach gut geeignet. Ich habe sie mit einem Stück Platine überbrückt, in dessen Mitte eine Mutter auf der Oberseite eingelötet ist. Damit kann nun das Paket Stahlgewichte im Gehäuse festgehalten werden, ohne auf die seitlichen Nasen im Gehäuse angewiesen zu sein.