Restauration der Piko BR50
Nachfolgend möchte ich meine Erlebnisse bei der Wiederherstellung zweier Piko 50001 aus den 1950-1960er Jahren schildern. Ausgangspunkt war die noch aus den Kindertagen meines Vaters stammende BR50 mit großem Anker und undurchbrochenen Speichen. Neben einem defekten Zahnrad im Getriebe nahe des Motors fehlten einige Federn der Stromabnehmer. Die Jahre auf dem Dachboden haben dem Modell zugesetzt. Für mich stand fest, dass die Lok möglichst im Originalzustand zu belassen war. Zwischenzeitlich hatte ich noch eine weitere BR50 erstanden, die ich ursprünglich als Ersatzteillager verwenden wollte. Am Ende kam es so, dass ich beide wieder fahrbereit machte.
Im Wesentlichen kommt man bei derart alten Modellen um eine komplette Demontage und Reinigung nicht herum. In der Gegend des Motors machen die Ablagerungen vom Graphit der Kohlebürsten zu schaffen. Das Getriebe beider Loks war komplett verharzt. Bei einem der Exemplare hat das Messing-Zahnrad am Motorhalter geschliffen und im Laufe der Zeit Grate gebildet, die das Spiel der Zahnräder behinderten.
Folgende Arbeitsschritte sind in jedem Fall einzuplanen:
- Demontage und Säuberung aller Teile
- Entfernung der Harzablagerungen
- Überarbeitung bzw. Erneuerung der Stromabnehmer
- Säuberung des Motorankers
- Erneuerung der Kohlen
- Überprüfung/Wechsel der Lampen
Replik Kesselblech
Die Zweitlok verhielt sich in Kurven seltsam. Mir ist erst etwas später aufgefallen, dass der Tender direkt festgeschraubt war, anstelle lose vom Kesselblech gehalten zu werden. Da die passenden Ersatzteile bei EBay und sonstigen Händlern zu Preisen angeboten wurden, die mir nicht wirklich in den Kram passten, habe ich mich für eine selbst gebastelte Replik entschieden. Wie in den nachfolgenden Fotos zu sehen ist, wurde mit Hebelschere und Dremel aus Eisenblech ein Nachbau des Teils erstellt. Nach der Lackierung habe ich die Plastik-Applikationen angeklebt und fertig war die Lok.