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Henryk Richter

Motor

Umbau des Antriebstenders auf neuen Motor

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Optionen

Der Piko Standardantrieb aus den 1970-80ern war zwar flexibel einsetzbar und mit einer überschaubaren Anzahl an Teilen konstruiert worden, hatte jedoch auch eine Menge Nachteile. Eine grundlegende Problematik ist aus meiner Sicht der Umstand, dass die Schneckenräder zur Untersetzung direkt über den Antriebsachsen sitzen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass das gesamte Getriebe mit hoher Drehzahl läuft. Diese Art der Konstruktion zieht neben der Geräuschentwicklung durch die schnell drehenden Plastik-Zahnräder auch nach sich, dass der Motor die Reibung des Getriebes mit nur geringer Untersetzung selbst überwinden muss.

Wer demnach auf Basis des Piko Standardantriebes ein Motor-Upgrade durchführt, kann zwar einen laufruhigeren Motor erwarten, muss jedoch mit der Geräuschentwicklung aus dem Getriebe rechnen.

Wer einen Antrieb der alten Modelle auf aktuellem Niveau besteht, kommt um ein Ersatzfahrwerk nicht herum. Eine Möglichkeit bieten die pmt-Antriebssätze, die ein komplettes Metallfahrwerk in Verbindung mit einem Schwungscheiben-unterstützten Glockenankermotor besitzen. Eine meiner Loks habe ich auch auf einen pmt-Antrieb umgerüstet. Die Laufeigenschaften des pmt-Antriebs liegen selbstredend meilenweit oberhalb dessen, was mit dem hier beschriebenen Umbau erreichbar ist. Weiterhin tauchen gelegentlich Tender neuerer Bauart auf EBay auf.

In Foren wird hin und wieder auf die Option von Zahnriemen zur Ansteuerung der Schneckenradwelle hingewiesen. Da ich jedoch nach wie vor die Rückbaumöglichkeit auf den Originalmotor offen lassen wollte, wählte ich die Option eines rein auf den Motor beschränkten Upgrades.

Eine weitere Option ist der Motraxx FFK265-Motor, den ich erfolgreich für die BR130 eingesetzt habe. Beim Dampflok-Tender wäre es nur nötig, ihn vertikal anstelle horizontal zu verbauen.

Ansicht von hinten, Platine zum Festklemmen des Motors
Ansicht von vorn, Weiterverwendung der originalen Kontakte
Gewicht ausgefräst, um den breiteren und höheren Motor in das Gehäuse einzupassen

Motortausch

Aus den einleitenden Überlegungen/Ausführungen heraus stand für mich fest, dass ich mit der 01 keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen will, sondern eher das Augenmerk auf das Sonderzug-Gefühl heutiger Dampflokfahrten legen möchte. Daher fiel die Wahl auf einen langsam drehenden Johnson-Motor (PC200G, Lastdrehzahl 1295 U/min), dessen Maße einen Einbau ohne Änderungen am Chassis zulassen.

Zur Befestigung kamen zwei M2-Schrauben zum Einsatz, welche den Motor mit einem Stück Platine von vorn an die originale Motorhalterung pressen. Mit Dremel und Akkuschrauber ist so ein Stück Platine schnell fertig gestellt.

Leider musste das Ritzel auf 2mm aufgebohrt werden. Zur Sicherheit habe ich noch ein weiteres Ritzel bei einem Teilehändler bestellt, damit der alte Motor bedarfsweise wieder eingesetzt werden könnte.

Das Gewicht im Tender war auf die Maße des alten Motors zugeschnitten. Ich habe mich dazu entschieden, das Gewicht auf die Maße des neuen Motors auszufräsen. Ein Dremel mit Fräsmesser hat sich für diese Aufgabe gut bewährt.

Die Lok ist auf jeden Fall im direkten Vergleich zum Original mit dem kreischenden Motor erheblich leiser geworden. Ein Flüstermodell stellt sie allerdings nicht dar.

Zusammen mit dem Pflegearbeiten an Lok und Tender läuft die 01.5 jetzt sauber über die holprigen Schienen und Permot-Weichen der Teppichbahn.