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Henryk Richter

Personenwagen LED

LED-Beleuchtung von Schicht/Prefo/Piko Personenwaggons

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Ansätze

Konstantstromquelle mit Transistoren

Der Einsatz von LED-Beleuchtung in Personenwagen für den analogen DC-Betrieb ist insbesondere als Gegenmittel zum (zumindest bei mir) verhassten Flackern der Waggons geeignet. Wie viel Zeit habe ich als Kind mit Versuchen verbracht, das Flackern der Prefo-Waggons rein mechanisch zu verringern...

Zunächst habe ich mich auf die Schicht/Prefo-Personenwagen konzentriert. Bei diesen ist bedingt durch die Bauhöhe der Innenausstattung recht wenig Platz für Elektronik vorhanden. Die modernen Piko-IC-Wagen aus der Hobby-Serie sind in dieser Hinsicht einfacher.

 

Die verwendeten Schaltungen reichen von einfachen Kondensatorpuffern über Konstantstromquellen aus zwei Transistoren (bis zum Ende der Vorräte) bis hin zu Stromreglern auf LM317-Basis. Als Bahnhofschaltung ist auch eine längere Nachleuchtzeit von Interesse. Enstprechend habe ich später die Schaltungen durch Goldcaps erweitert, die sich entgegen einiger Meinungen in einschlägigen Foren durchaus mit wenig Schaltungsaufwand als sinnvolle Ergänzung zur Langzeitpufferung eignen.

Brückengleichrichter plus Kondensator

Ansätze zur Verschaltung der LEDs gibt es in mannigfaltiger Ausführung. Meine ersten Umbauten waren noch recht einfach gestaltet, indem ich jeweils einen Brückengleichrichter mit nachgeschaltetem Elko (1000-2000µF) zur Stabilisierung der Stromversorgung vor zwei Abschnitte aus LED-Strips mit jeweils 3 LEDs und dazwischen liegendem 150 Ohm-Widerstand gelötet habe. Dies war bezüglich der Nachleuchtzeit von 2-3 Sekunden erfolgreich. Der Nachteil dieser einfachen Methode lag darin, dass die LEDs allgemein viel zu hell leuchteten und die Intensität zudem auch noch von der Geschwindigkeit des Zuges abhängig war.

Konstantstromquelle mit NPN-Transistoren

Es musste folglich eine Konstantstromquelle her. Mit einer gut gefüllten Bastelkiste fand ich die vorkonfektionierten Module (z.B. in der Bucht) wenig reizvoll, da sich bereits mit zwei klassischen bipolaren Transistoren und zwei Widerständen schon eine brauchbare Schaltung aufbauen lässt (siehe z.B. auch hier). Etwas sauberer als das Foto rechts sieht der um Goldcaps ergänzte Schaltplan auf dieser Seite aus.

Das Prinzip dieser Schaltung ist recht simpel. Ein NPN-Transistor in Kollektorschaltung bindet die LEDs an. Am Emitter dieses Transistors liegt ein Widerstand gegen Masse, dessen Spannungsabfall sich (unter hier zulässiger Vernachlässigung des Basisstromes) aus dem Strom durch die LEDs und seinem Widerstandswert ergibt (U=I*R). Genau über diesen Spannungsabfall wird ein zweiter Transistor gesteuert, der ab 0.7V an seiner Basis durchleitet und damit die Basisspannung des erstgenannten Transistors so begrenzt, dass der gewünschte Strom durch die LEDs nicht überschritten wird. Der Widerstand kann damit mit als R=0.7V/I berechnet werden. Typische Werte liegen zwischen 40 Ohm (17.5 mA) und 100 Ohm (7mA) als Stromfluss durch die LEDs.

Wie jeder Elektroniker weiss, sollten LEDs nicht parallel geschaltet werden, da sich bedingt durch Fertigungstoleranzen bei Parallelschaltung die Ströme nicht gleichmäßig auf die LEDs verteilen und im schlimmsten Fall eine nach der anderen das Zeitliche segnet. Ich habe es bei meinen Umbauten trotzdem gemacht. Als notwendige Randbedingung habe ich einen Gesamtstrom konzipiert, der weit unterhalb der zulässigen 20-30mA einer einzelnen LED liegt (50 Ohm entsprechend 14 mA). Die Parallelschaltung von 3 SMD-LEDs funktioniert schon unterhalb von 5V Versorgungsspannung auf den Schienen, und die Lichtmenge beim genannten Gesamtstrom reicht völlig aus (eher zu viel Licht als zu wenig). Zwei Widerstände, zwei Transistoren und ein Brückengleichrichter lassen sich platzsparend auf einem Rest Lochrasterplatine zusammenpacken. Den Stütz-Elko habe ich mit etwas Zuleitung versehen, um ihn flexibler im Gehäuse verstecken zu können. Um den Brückengleichrichter bezüglich der Einschaltströme zu schonen, liegt vor dem Elko noch ein 100 Ohm-Widerstand. In meinem Fall waren ohnehin genügend LEDs auf einem selbstklebenden Strip vorhanden, die ich dann bei den Schicht/Prefo-Waggons entsprechend gleichmäßig verteilt auf die originale Pappe der Lampeneinheit geklebt habe. Auf diese Weise konnte ich die originalen Lampenhalterungen zerstörungsfrei erhalten und trotzdem die LEDs platzieren.

 

Das Ergebnis der Aufbauten sieht man im Bild rechts oben. Schön ist hierbei, dass der Spannungsabfall des Stützkondensators erst dann mit nachlassender Helligkeit der LEDs sichtbar wird, wenn die Spannung unter die Kombination der Spannungsabfälle aus LEDs, Messwiderstand und Transistor fällt. Mit dieser Schaltung leuchten die LEDs nach dem Anhalten des Zuges noch einige Sekunden konstant hell weiter, bis die Intensität dann rasch nachlässt. Im nachstehenden Video habe ich den Unterschied zwischen der ersten Lösung (links, 6 LEDs ohne Konstantstrom, 1500 µF Stützkondensator) und der 2-Transistor-Lösung (rechts, 3 LEDs, 1000µF Stützkondensator) festgehalten. Man beachte, ab welcher Spannung beide Varianten zu leuchten beginnen und wie sie auf den Wegfall der Versorgungsspannung reagieren.

Bilder des Einbaus in Schicht/Prefo-Waggons

Prefo-Waggons und LED-Schaltung
LED-Schaltung Funktionstest
Einbau LED-Schaltung in Waggon